Wer keinen Garten und keine Terrasse besitzt, muss nicht zwangsläufig auf Grillspaß verzichten. Ein Elektrogrill ist für den Grillabend auf dem kleinen Balkon genauso gut geeignet, wie für das Grillvergnügen in der Küche oder im Wohnzimmer.
Die einzige Voraussetzung ist, dass eine Steckdose in der Nähe sein muss. Ein Elektrogrill lässt sich schnell und einfach bedienen und ist deshalb auch sehr gut für absolute Anfänger geeignet. Wer zu ungeduldig ist, um zu warten bis die Holzkohle glüht oder wer sich den Umgang mit dem Gasgrill nicht zutraut, der ist mit dem Elektrogrill bestens bedient.
Schnell auf Temperatur
Der Elektrogrill erreicht schnell die richtige Temperatur für das perfekte Ergebnis. Ob Steak, Bratwurst, Fisch oder Grillgemüse, durch die elektrische Temperaturregelung gelingt die Zubereitung des Grillguts schnell, einfach und sicher.
Egal ob allein oder zu zweit, vielleicht auch eine größere Grillparty, der Elektrogrill ist immer geeignet. Hinzu kommt, dass der Grillspaß mit dem Elektrogrill eine saubere Angelegenheit ist.
Nach dem Abkühlen lässt sich das Gerät schnell und einfach mit Wasser und Spülmittel reinigen. Ein Elektrogrill ist also optimal für alle, die nach dem Grillvergnügen nicht viel Zeit ins Aufräumen investieren möchten.
Die Entsorgung der Asche aus verbrannter Holzkohle entfällt. Wer seine Nachbarn nicht mit Rauch oder Gerüchen stören möchte, kann ebenfalls gut auf einen Elektrogrill zurückgreifen.
Bauweise
Genauso wie bei allen anderen Grills, gibt es einige verschiedene Arten von Elektrogrills. In der Bauweise sind sie sich jedoch alle sehr ähnlich. Alle Elektrogrills besitzen eine Fettauffangschale.
In diese Schale wird ein Heizstab oder eine Heizspirale eingesetzt, an der sich die komplette Elektronik befindet. Die Elektronik besteht aus einem Kabel für die Steckdose und aus dem Temperaturregler.
Die Temperatur des Heizelements lässt sich meistens in mehreren Stufen verstellen. Bei einigen Modellen funktioniert die Temperaturregelung auch stufenlos. Auf der Auffangschale, direkt über dem Heizelement, wird der Grillrost eingesetzt. Es gibt auch Modelle, bei denen das Heizelement in der Grillfläche integriert ist.
Das hat den Vorteil, dass keine Flüssigkeiten, wie Marinade, Fett oder Fleischsaft, direkt auf das Heizelement tropfen können. Tropft bei der Zubereitung des Grillguts Flüssigkeit direkt auf das Heizelement, kommt es zu einer leichten Rauchentwicklung.
Diese ist allerdings sehr gering und nicht wirklich störend. Das Heizelement, das in der Grillfläche integriert ist, muss nicht gereinigt werden. Die Heizspirale, die offen unter dem Grillrost liegt, muss im Gegensatz dazu nach jedem Gebrauch wieder saubergemacht werden.
Bei Modellen mit integriertem Heizelement verteilt sich außerdem die Hitze gleichmäßiger auf der Grillfläche.
Technik
Elektrogrills verfügen normaler Weise über eine Leistung zwischen 1800 und 2400 Watt. Im Schnitt reichen 2000 Watt für die meisten Modelle völlig aus. Je größer die Grillfläche ist, desto höher sollte die Leistung sein.
Einige Elektrogrills besitzen anstelle eines Grillrosts geschlossene Grillplatten, auf denen das Grillgut platziert werden kann. Bei einigen Modellen ist diese Grillfläche gerippt, bei anderen Modellen ist die Fläche glatt.
Es gibt auch Modelle, bei denen die Grillfläche geteilt ist und beide Varianten vorhanden sind. Je nach Hersteller und Modell, lassen sich hier manchmal die Temperaturen der Platten einzeln regulieren.
Als Zubehör verfügen einige Elektrogrills über ein Untergestell, auf das der Grill gestellt werden kann. Das ist gerade dann praktisch, wenn auf dem Balkon gegrillt wird.
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Der Grillmeister kann sich ganz bequem an den Grill stellen, ohne sich tief bücken zu müssen. Bei einem geringen Angebot an Platz ist es nicht nötig, einen Tisch oder ein anderes Möbelstück in die Grillecke zu stellen, um dieses als Untergestell zu nutzen.
Viele Untergestelle verfügen über eine zusätzliche Ablagefläche, auf der Grillzubehör und weitere Utensilien ihren Platz finden. Der Elektrogrill lässt sich einfach vom Untergestell abnehmen.
Es ist also kein Muss, das Untergestell zu verwenden. Dadurch ist der Einsatzbereich des Grills besonders flexibel. Wer gern in der Wohnung grillen möchte, kann den Elektrogrill einfach als Tischgrill nutzen.
Zubehör
Die Rauchentwicklung ist so gering, dass die Nutzung im Innenbereich problemlos möglich ist. Mit dem Elektrogrill ist auch das Grillen im Winter möglich, ohne dabei zu frieren. Wie jeder andere Grill lässt sich auch der Elektrogrill mit weiterem Zubehör ausstatten.
Hier sind einige Beispiele dazu:
- Deckel
- Windschutz, Abdeckplane
- Gusseisenrost für das perfekte Steak
- Pizzastein
- Thermometer
- Edelstahlkorb, ideal für Gemüse
- Grillbesteck
Funktion
Ein Elektrogrill funktioniert schnell und einfach. Zuerst sollte der Grillmeister darauf achten, dass das Gerät einen festen, sicheren Stand hat. Wird ein Untergestell verwendet, darf dieses auf keinen Fall wackeln. Die Fettauffangschale muss gut mit Wasser gefüllt sein. Bei vielen Modellen zeigt eine Markierung die optimale Füllhöhe an.
Das Wasser sorgt dafür, dass sich heruntertropfendes Fett nicht in den Grill einbrennt. So lässt sich der Grill später leichter reinigen. Außerdem sorgt das Wasser dafür, dass weniger störender Rauch entsteht.
Der Füllstand des Wassers sollte während des Gebrauchs regelmäßig überprüft und gegebenenfalls nachgefüllt werden. Gerade wenn eine Heizspirale offen unter dem Grillrost angebracht ist, kann es hier auch mal zu kleinen Stichflammen kommen, wenn das Fett heruntertropft.
Aus Sicherheitsgründen sollte deshalb immer ein Eimer Wasser in der Nähe stehen. Auch wenn der Elektrogrill als sehr sicher gilt, sollte das eingeschaltete Gerät niemals unbeaufsichtigt sein. Ist der Grill aufgestellt und mit Wasser befüllt, braucht er jetzt nur noch an die Steckdose angeschlossen werden.
Die gewünschte Temperatur ist bei den meisten Modellen mit einem Drehknopf einzustellen. Bereits nach wenigen Minuten ist die gewünschte Grilltemperatur erreicht.
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Viele Modelle sind mit Lichtsignalen ausgestattet. So lässt sich das Erreichen der gewünschten Temperatur einfach erkennen. Häufig leuchtet bei einigen Elektrogrills direkt nach dem Einschalten eine rote Lampe auf.
Schaltet sich die rote Lampe ab, beginnt eine grüne Lampe zu leuchten. Das bedeutet, dass der Grillspaß beginnen kann. Je nach Modell können die Lichtsignale unterschiedlich sein. Ein Blick in die Gebrauchsanweisung bringt hier Gewissheit. Wird eine andere Temperatur benötigt, kann diese jederzeit nach Bedarf reguliert werden.
Bei einigen Modellen ist es sogar möglich, die Temperatur soweit herunterzustellen, dass das Grillgut auf dem Rost oder der Grillplatte warmgehalten werden kann. So kann ganz in Ruhe langsam und genussvoll gegessen werden, ohne dass das restliche Essen auf dem Rost kalt wird.
Ist der Grillspaß beendet, kann der Elektrogrill meistens über den Temperaturregler ausgeschaltet werden. Mit dem Ziehen des Steckers schaltet sich das Gerät auf jeden Fall aus. Ist der Grill nach der Benutzung vollständig abgekühlt, lässt er sich schnell und einfach reinigen.
Die meisten Teile lassen sich abnehmen. Häufig sind sie sogar für die Spülmaschine geeignet. Bis auf das Untergestell lässt sich der Elektrogrill bis zur nächsten Benutzung problemlos im Küchenschrank aufbewahren.
Größere Modelle können auch einfach in einer Ecke auf dem Balkon stehen bleiben. Eine Abdeckplane hilft dabei, den Grill vor Verschmutzungen und Wettereinflüssen zu schützen.
Zubereitung
Da der Elektrogrill schnell einsatzbereit ist, kann er auch ganz spontan verwendet werden. Für die Zubereitung von Fleisch sollte der Grill auf eine möglichst heiße Temperatur eingestellt sein.
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Das Fleisch sollte möglichst Zimmertemperatur haben, sollte also rechtzeitig aus dem Kühlschrank genommen werden. Für das Wenden von Steaks ist das Benutzen einer Grillzange oder eines Grillhakens empfohlen.
Bratwurst benötigt eine niedrigere Temperatur als Steaks. Deshalb sollten Steaks und Würste nacheinander, bei der jeweils richtigen Hitze zubereitet werden. Mit einer Grillzange lassen sich Bratwürste leicht wenden.
Wird ein Grill mit geschlossener Grillplatte verwendet, eignet sich eine geriffelte Platte für Fleisch. Ein heißer Stein ist bestens dazu geeignet kleingeschnittenes Fleisch, Meeresfrüchte oder Gemüse zuzubereiten.
Grillkörbe oder Grillschalen lassen sich ebenfalls einfach verwenden. Mit dem Elektrogrill lässt sich alles an Grillgut zubereiten, das sich auch mit einem Holzkohlegrill oder einem Gasgrill zubereiten lässt.
Raucharoma
Viele Grillfreunde vermissen bei der Verwendung eines Elektrogrills das typische Raucharoma. Hier können diverse Gewürze und Grillsoßen Abhilfe schaffen. Durch die Verwendung von Rauchgewürzen oder Barbecue Soßen mit Rauchgeschmack, wird das gewünschte Raucharoma nach dem Grillen an das Fleisch gegeben.
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Eine Räucherbox, die eigentlich beim Gasgrill verwendet wird, kann auch beim Elektrogrill verwendet werden. Dazu wird die mit Räucherchips gefüllte Box einfach auf den Grillrost gestellt.
Wem die Anschaffung einer Räucherbox zu teuer ist, kann zu speziellen Räucherbrettern, auch Räucherplanken genannt, greifen. Hierbei handelt es sich um ein Brett, meistens aus Zedernholz, dass beim Grillen direkt auf den Rost gelegt wird.
Das Grillgut wird zum Grillen auf das Brett gelegt. Fleisch oder Fisch wird auf diese Weise besonders schmackhaft. Doch auch anderes Grillgut, wie z. B. Käse, wird damit ein leckeres Raucharoma verliehen.
Das Grillgut wird zusammen mit dem Brett indirekt gegrillt. Die Hitze überträgt sich durch das Brett auf das Grillgut, wodurch das Grillgut das Aroma des Holzes in sich aufnimmt.