Berühmte Messermanufakturen – Laguiole aus Frankreich - Grillen.io
Veröffentlicht in der Kategorie Grillmagazin am 20 Dezember 2022
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Berühmte Messermanufakturen – Laguiole aus Frankreich


Laguiole Messer

Das Laguiole-Messer ist ein typisches französisches Qualitätsmesser mit Holzgriff. Bevorzugt wird Wachholderholz oder Olivenholz für den Griff verwendet. Die Gesamtlänge beträgt traditionell 23 cm, davon der Griff 12 cm. Das traditionelle Laguiole besitzt das Hirtenkreuz sowie zwei Heftbacken aus Stahl. Eine der gängigsten Varianten des Laguiole verfügt zusätzlich über einen Korkenzieher und der Fliege.

Die Geschichte und Traditionen des Laguiole

Dabei handelt es sich eigentlich um ein französisches Taschenmesser mit einer Stahlklinge und einem Holzgriff. Das traditionelle Design entwarf Pierre-Jean Calmels im 19. Jahrhundert. Die Produzenten befinden sich in Laguiole (Aveyron) und in Thiers (Auvergne) in Zentralfrankreich. Der Name Laguiole kann nicht patentiert werden. Daher gibt es bereits zahlreiche Nachahmerprodukte aus Pakistan und China.

Messertypen gibt es je nach Verwendungszweck viele unterschiedliche. Es wird angenommen, dass das Laguiole ursprünglich arabisch-spanischen Ursprungs war (Navaja, Andalusien). Jedoch ist die Klingenform anders. Das 1829 von Calmels entworfene Messer hatte eine starre Klinge (Laguiole droit).

Diese erste Form des Laguiole besaß eine Halbverriegelung. Das Navaja hingegen besitzt eine komplette Verriegelung. Die heute gängige Form entstand 1860. Die Ahle wurde zum Punktieren von Körperhöhlen von Tieren verwendet (Blähungen). Da das Laguiole sehr gerne von Hirten verwendet wurde, wurde diese Form des Messers zu den Laguiole-Arten hinzugefügt. Um 1880 entstand die Version mit dem Korkenzieher.

Laguiole Klappmesser

Die moderne Form des Laguiole

Seit 1880 hat sich bei der Fertigung nicht sehr viel verändert. Jeder Schmied gestaltet seine Messer etwas unterschiedlich. Dies betrifft die Biene, das Ressort, das Heft und die Klinge. Alle Laguiole werden in Handarbeit hergestellt und haben auch heute noch einen edlen Holzgriff. Die meisten Schmiede betreiben Ihre Werkstatt als Ein-Mann-Betrieb. Die Fliege/Biene auf dem Messerrücken, der als Ressort oder Feder bekannt ist, ist das Markenzeichen jedes Schmiedes. Andere Markenzeichen sind Jakobsmuscheln oder Stierköpfe.

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Die berühmteste Messermanufaktur Frankreichs ist die Forge de Laguiole, die dafür gesorgt hat, dass das traditionelle Laguiole seit 1987 wieder in der ursprünglichen Stadt seiner Erfindung geschmiedet wird. Honoré Durand fertigt ebenfalls noch immer Laguiole in dieser Stadt an. Der Unterschied der beiden Schmieden liegt darin, dass Honoré Durand traditionelle Laguiole fertigt, während die Forde de Laguiole traditionelle Desings von bekannten Designern modern interpretieren lässt.

Der Mythos des Laguiole

Es wird erzählt, dass die Hirten das Messer nachts in die Erde gesteckt haben, um vor dem Kreuz um Schutz für die Herde zu beten. Das Hirten- oder Schäferkreuz findet sich erst bei Laguiole aus dem 20. Jahrhundert.

Die Verwendungszwecke des Laguiole

Die Besonderheit des Messers liegt in der Qualität und in der Langlebigkeit, die allerdings nur gegeben ist, wenn die Klinge leise geschlossen wird. Eine weitere Besonderheit ist, dass Laguiole ausschließlich aus Schwedenstahl oder Damaststahl gefertigt werden. Die Messertypen stehen in satinierter und polierter Ausführung zur Wahl.

Das Laguiole als Sammlerobjekt

Das liegt vor allem daran, dass die Griffe aus Edelhölzern, manches Mal sogar aus Elfenbein oder Horn bestehen. Aber auch Essbestecke werden im traditionellen Laguiole-Design gefertigt (Biene). Darüber hinaus sind Käse-Sets, große Messer sowie spezielle Salatbestecke erhältlich.

Welche Bedeutung kommt dem Laguiole zu?

Das Laguiole ist mit der Kultur Zentralfrankreichs, vor allem der Hirten, untrennbar verbunden. Die Bedeutung ähnelt stark jenem des deutschen Mercator-Messers, dem japanischen Higonokami oder dem Messer der Sami. Somit repräsentiert das traditionelle Messer ein wertvolles Stück französischer Kultur.

Was ist beim Kauf zu beachten?

Qualitätskriterium Nummer eins: die Schmiede

Überprüfen Sie, ob sich die Schmiede wirklich in Frankreich befindet und von Franzosen betrieben wird. Die Adresse muss überprüfbar sein und sich öfter im Internet finden lassen.

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Qualitätskriterium Nummer zwei: das Logo

Das Logo der französischen Schmiede ist sehr prägend und muss sich sehr oft im Internet finden lassen. Es zeigt das Wappentier der Schmiede und muss sich auf den Messern klar ersichtlich wiederfinden.

Qualitätskriterium Nummer drei: das Qualitätssiegel

Das Qualitätssiegel LOG stammt vom französischen Wirtschaftsverband von Laguiole, der die Authentizität damit schützt.

Qualitätskriterium Nummer vier: der Kostenpunkt

Ein echtes Laguiole Taschenmesser kostet ca. 120 Euro. Qualität hat ihren Preis. Damit gehen Sie aber auch sicher, dass es ein echtes Laguiole mit echter Laguiole Qualität erstanden haben.