Die Geschichte und Entwicklung der American Diner in den USA - Grillen.io
Veröffentlicht in der Kategorie Grillmagazin am 14 Mai 2020
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Die Geschichte und Entwicklung der American Diner in den USA


American Diner

Als Geburtsjahr der American Diner Restaurants gilt das Jahr 1872. Damals kaufte ein Walter Scott aus Providence im Staat Rhode Island USA einen ausrangierten alten Eisenbahnwagen, den er etwas aufmotzte und danach direkt vor dem Gebäude aufstellte, in dem sich die Büros des „Providence Journals“, einer bekannten Zeitung, befanden. In den 50er Jahren erlebten American Diner ihre Blütezeit.

Scott, ein geschäftstüchtiger Imbissbetreiber, wollte den Büroangestellten und Journalisten einfache Sandwichs und Kaffee auch in den Abend-und Nachtstunden verkaufen. Seine Idee fand nach und nach weitere Nachahmer.

Schon im Jahr 1880 ließ der Geschäftsmann Samuel Jones aus Worchester im Staat Massachusetts speziell für diesen Zweck Wagen bauen, die es bald in vielen Großstädten der USA gab.

Sie erinnerten rein äußerlich noch immer an alte Eisenbahn-Speisewagen und erlaubten es ihren Betreibern, die Imbisswagen bei Bedarf immer wieder an andere für sie günstige Plätze zu versetzen. Die Imbiss-Waggons wurden „Dinning car“ genannt, daraus wurde später einfach der Diner.

Erste stationäre Diner

Die ersten stationären Diner entstanden um 1905. Sie wurden in Fertigbauweise meistens außerhalb der Städte an den wichtigsten Fernstraßen erbaut und können als die Vorläufer der Autobahn-Raststätten betrachtet werden.

In den relativ kleinen Räumen, deren wichtigstes Einrichtungsteil ein langer Bedienungs-Tresen war, wurden Frühstück, Mittagessen und Abendessen sowie Kaffee und kalte Getränke angeboten, alles einfach aber lecker, preiswert und in großen Portionen. Die meisten Diner waren sogar 24 Stunden lang, also rund um die Uhr geöffnet.

Im Jahr 1930 gab es schon über 6.000 von ihnen, überall in den USA. Nach und nach wandelte sich der Einrichtungsstil der Diner Restaurants. Art-deco-Elemente kamen zur Einrichtung hinzu, farbige Neonröhren, bunte Schilder, Glas und Chrom wurden reichlich eingebaut, schwarz-weiße Fliesenböden kamen in Mode.

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Die Kunden saßen auf hohen Stühlen und Lederbänken, an hohen Tischen an der Vorderseite der stromlinienförmigen Räume, während an der hinteren Wand die Speisen zubereitet und verkauft wurden. Diner Restaurants hatten zu jeder Zeit einen hohen Wiedererkennungswert und unterschieden sich von allen anderen Restaurantketten.

So ist es auch heute noch, obwohl mittlerweile andere Fastfoodketten den American Diner den Rang abgelaufen haben. Es gibt sie aber schon noch, mittlerweile finden sie sich auch wieder in der City großer Städte.

In Massachusetts, wo ihre Geschichte einst begann, gibt es noch an die zwanzig historische Diner, die im „National Register of Historic Places“ erfasst sind. Auch an der legendären Route 66, einer der ersten Fernstraßenverbindungen der USA, gibt es noch einige der historischen Diner.

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American Diner 1950er

50er Jahre Kultur

In den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts wuchsen Diner-Restaurants in den USA wie Pilze aus der Erde. Das wirtschaftliche Wachstum des riesigen Landes, das Ansteigen der Bevölkerungszahlen aber auch das Fernsehen und das Kino sorgten für einen wahren Diner-Boom.

Besonders die Jugend liebte die Diner-Restaurants. Hier traf man sich nach der Schule oder der Uni, hier hatten junge Leute ihre ersten Rendezvous, hier bestellten sie die beliebten Burger und tanken Unmengen Coke dazu.

Auch Spare Ribs, Baked Potatos und Ice-Creme waren sehr beliebt. Viele Filme dieser Zeit spielen zum Teil im American Diner. Sie zeigen eindrucksvoll, wie die Lokale das Lebensgefühl dieser Zeit in den USA prägten und welchen Einfluss sie damals hatten.

Als der Rock n Roll in Mode kam, war auch er eng mit dem American Diner verbunden. Zur Diner Kultur gehörte damals auch immer eine Juke Box, die nach dem Einwerfen einiger Münzen die Lieder von Chuck Berry, Buddy Holly, Little Richard, Elvis Presley und der anderen Stars der Zeit erklingen ließen.

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