Seit seiner Gründung im Jahr 1888 serviert Katz’s Deli mit Stolz seine Spezialitäten wie Sandwiches, Knishes, Hot Dogs und Pickles, gegen Durst gibt es amerikanische Getränke-Klassiker wie Cream Soda, Sellerie Tonic und auch Katz’s selbst gebraute Biere.
Orinigal jüdisch
Es ist das älteste original jüdische Deli, das in New York City noch in Betrieb ist. Das Katz’s Deli befindet sich in der 205 Houston Street und ist zu einer wahren Pilgerstätte für New Yorker und Touristen geworden. Spätestens seit der legendären Orgasmus-Szene von Meg Ryan in dem Hollywood-Kultfilm Harry & Sally aus dem Jahr 1989 ist das Restaurant weltberühmt. Fast jeder Prominente von aus Politik, Hollywood, Musik und Sport hat hier schon mal gespeist.
Katz’s trotzt dabei standhaft allen Veränderungen, die seine Umgebung in den vergangenen Jahren erlebt hat. Wo einst Mietskasernen und Lagerhäuser standen, findet man jetzt schicke Designer Läden und gläserne Apartment Komplexe. Die Lower East Side ist heute ein angesagter Hot Spot mit Modeboutiquen, Clubs und Bars, kaum wiederzuerkennen mit Ausnahme einiger ursprünglicher Geschäfte – allen voran Katz’s.
Das Restaurant befand sich ursprünglich auf der anderen Straßenseite. Aber aufgrund des Baus einer U-Bahn in der Lower East Side zog das Delikatessengeschäft auf das damals leere Grundstück in der Houston Street um, „wo Fässer mit Fleisch und Essiggurken standen, bis die heutige Fassade zwischen 1946 und 1949 errichtet wurde“, wie es auf Katz’s Website heißt.
Das Unternehmen
Auch innerhalb der Geschäftsführung des Deli gibt es Veränderungen. Als der ursprüngliche Besitzer, Willy Katz, starb, übernahm sein Sohn Lenny das Geschäft. Im Jahr 1980 verstarben sowohl Lenny Katz als auch sein Partner Harry Tarowsky und hinterließen den Laden in den Händen von Lennys Schwiegersohn und Harrys Sohn. Im Jahr 1988 verkauften die beiden Familien das Restaurant an Martin Dell, seinen Sohn Alan Dell und Martins Schwiegersohn Fred Austin. Heute führt der 28-jährige Jake Dell das Geschäft zusammen mit seinem Vater Alan.
Die Junkies sind von der Lower East Side verschwunden, heute durchkämmen Touristen in Scharen die Straßen. Weg ist auch das typische Publikum aus den jüdischen Mietskasernen. Jetzt sind Zugereiste New Yorker und internationale Touristen zum Kern der Katz’s-Kunden geworden. Mit der Flut dieser neuen Kundschaft haben Austin und Dell die Speisekarte erweitert und versuchen, mit Blintzen, Suppen und sogar Philly Cheese Steaks auf deren Geschmack einzugehen.
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Das Kultlokal – Nostalgie pur
Doch Katz’s Deli ist mehr als eine einfache New Yorker Touristen Attraktion; es ist die Verkörperung eines Prozesses des Überdauerns durch dynamische Veränderungen in der Lower East Side. Das jüdische Deli erzählt von der Etablierung einer kulturellen Gemeinschaft, ihrer allmählichen Scheidung von der Lokalität und der Versöhnung dieser Bräuche mit der Gegenwart.
Es ist eine Geschichte der Transformation durch das ernsthafte Bemühen, das Gleiche zu bleiben. Wenn man sich das Innere des Lokals genauer ansieht, erkennt man, wie Katz’s versucht, Stück für Stück einen Teil der Geschichte aus der Vergangenheit zurückzuholen.
Nehmen Sie zum Beispiel den Slogan „Send A Salami To Your Boy In The Army“. Er stammt aus einer Tradition, bei der die Familie Katz’s ihren drei Söhnen, die im Zweiten Weltkrieg dienten, Essen schickte. Dieser Slogan wird auch heute noch auf Leuchtreklamen und auf den Rückseiten der T-Shirts der Mitarbeiter gedruckt.
Was sich auch nicht verändert hat: Sobald Sie eintreten, händigt Ihnen ein Angestellter an der Tür ein Ticket aus, das Sie während Ihres gesamten Aufenthalts behalten müssen. Es ist Ihre Rechnung. Wenn Sie es verlieren, müssen Sie eine beträchtliche Strafe zahlen. Das Zahlenraster auf diesem Ticket stammt aus dem Jahr 1888, als das Deli gegründet wurde.
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Die kuriose Anordnung der Zahlen bezieht sich auf die antiquierten Preise, sowie die Steuerpreise der bei Katz verkauften Lebensmittel. Durch das Einstechen von Löchern in bestimmte Kästchen ermittelt der Kassierer beim Verlassen des Ladens den Gesamtpreis.
Auch das Interieur des Restaurants ist nahezu gleich geblieben: die Hängelampen, die langgestreckte Theke und die Tische, die direkt nebeneinander stehen. Auf diesen Tischen steht das gleiche Set von Ketchup-Flaschen, Salz- und Pfefferstreuern und Serviettenspendern. Die Waage hängt immer noch vor der Schlange der Cutter, die in ihren typischen weißen Outfits gekleidet sind. Es sind diese kleinen Dinge, die die Nostalgie bei jedem Besuch, sei es der erste oder der hundertste – am Leben halten.