Ein Name, der Qualität verspricht: Wenger, der Hersteller des echten Schweizer Offiziersmessers. Lange war Wenger ein international bekannter Schweizer Messerhersteller. Inzwischen ist das Unternehmen ein Teil des Victorinox Konzerns.
Die Tradition des Schweizer Taschenmessers
Um 1890 entschied die Schweizer Armee ihre Soldaten mit einem modernen, klappbaren Messer für Soldaten auszustatten. Es sollte mehrere Funktionen erfüllen, und enthielt eine Ahle, Dosenöffner, Schraubenzieher und Messerklinge. Das Messer diente zum Essen, und zur Zerlegung des Gewehrs der Soldaten.
Um den nötigen Bedarf abzudecken, begannen einige Messer-Hersteller mit der Fertigung des neuen multifunktionalen Klappmessers. Darunter war unter anderem bereits zu dieser Zeit das Unternehmen Wenger, damals noch unter seinem Gründungsnamen.
Das Messer wurde im Jahr 1897 als Schweizer Offiziers- und Sportmesser patentiert. Damit begann eine lange Tradition, das Messer wurde zu einem fortlaufenden Verkaufsschlager. Es wurde mehrfach angepasst, und zur Grundausstattung vieler Soldaten, nicht nur in der Schweiz. Auch im Privatbereich fand, und findet es immer noch, viele Abnehmer.
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Geschichte des Unternehmens
Gegründet wurde das Traditionsunternehmen bereits 1893 von Paul Boéchat als Paul Boéchat & Cie. Danach wurde es von eine Investorengruppe erworben und 1900 mit der Basler Besteckfabrik fusioniert. Dir neue Firma bekam den Namen Schweizer Besteckfabrik.
Bereits im Jahr nach der Fusion wurde die Schweizer Armee zum ersten Mal beliefert. Im Jahr 1907 kaufte Theo Wenger die Fabrik, und benannte die Firma in Wenger & Co. um. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits seit neun Jahren Direktor der Produktionsstätte. Im Jahr 1922 gab es eine erneute Umbenennung in Wenger S. A., dem Namen den das Unternehmen bis heute trägt. Schon damals hatte die Firma ihren Sitz in Delémont, einem Ort südwestlich von Basel, in der französischen Schweiz.
Die Produktion der Taschenmesser, in den verschiedenen Varianten, entwickelte sich 20. Jahrhundert zu einem stabilen Geschäft. Verkauft wurden die Produkte vor allem auch in den Duty-Free-Shops auf Flughäfen.
Damals durften die Messer im Handgepäck mit ins Flugzeug. Das änderte sich schlagartig im Jahr 2001, als in Folge der Terroranschläge neue Sicherheitsrichtlinien eingeführt wurden. Die Umsätze der Firma Wenger gingen massiv zurück, ebenso wie die Gewinne.
Vier Jahre später musste das Unternehmen sogar Insolvenz anmelden, und wurde schließlich vom größeren Konkurrenten Victorinox übernommen. Die Fertigung der Schweizer Taschenmesser wurde nicht eingestellt, allerdings werden sie seit 2013 unter der Marke Victorinox vertrieben.
Ins Guiness-Buch der Rekorde hat es das Unternehmen 2007 mit dem Wenger Giant Knife geschafft. Das riesige Schweizer Taschenmesser besitzt einundachtzig Einzelwerkzeuge und wurde in sechzehn Stunden Handarbeit gefertigt.
Fokus auf Messerfertigung und weitere hochwertige Produkte
Das Wenger Produktsortiment umfasst mehrere verschiedene Messertypen. Die Schweizer Messer, in der Regel mit rotem Kunststoffgriff und Klappfunktion, sind das Hauptprodukt des Unternehmens. Die Fertigung der Griffschalen der 85 mm Messer wurde in der Vergangenheit zeitweise auch mit anderen Materialien und in anderen Farben durchgeführt.
Das Schweizerkreuz verwendet Wenger, wie auch Victorinox als Markenzeichen der Messer. Den Markennamen findet man auf den Klingen der Messer. Dort ist auch eine Prägung mit einer angedeuteten Armbrust zu finden, eine Huldigung für den Schweizer Volkshelden Wilhelm Tell.
Zusätzlich fertigte Wenger im Laufe seiner Historie auch kleinere Messer in der Größe 65 mm. Im Sortiment waren auch größere Messer, mit den Namen Ranger, RangerGrip und NewRanger, mit einer zusammengeklappten Länge bis zu 127 mm.
Diese hatten einige Besonderheiten, wie etwa einen speziellen Ver- und Entriegelungsmechanismus für die Klinge. Einige Ranger-Messer, die einhändig zu öffnen sind, sind von Einschränkungen in der Nutzung durch das deutsche Waffengesetz betroffen.
Ergänzend zum Standard-Sortiment gab es in der Vergangenheit regelmäßig Sonder-Editionen der beliebten Produkte, beispielsweise ein offizielles Waldpfadfinder-Messer, sowie Messerserien im Porsche-Design und speziell für Segler.
Als Erweiterung der Produktpalette waren Küchenmesser unter dem Produktnamen Grand Maitre im Wenger Sortiment. Außerdem wurden professionelle Fleischermesser unter dem Namen SWIBO, mit anfangs gelbem Kunststoffgriff, vertrieben. Weitere Artikel aus dem Angebot sind Reise-Accessoires, wie Trolleys, Koffer und Rucksäcke.
Die Swissgear-Serie enthält außerdem Armbanduhren, Schlafsäcke, Zelte, Ladegeräte, Feuerzeuge, Trinkflaschen und sogar Sonnenbrillen. Für diese Produkte wird der Markenname Wenger auch derzeit noch genutzt.